Entdecken und Beheben von Störquellen
Für das Gelingen von interkulturellen Kommunikationsprozessen und besonders auch Übersetzungsprozessen sind Aufmerksamkeit und Kontrolle, d.h. auch Selbstaufmerksamkeit und Selbstkontrolle, wichtige Voraussetzungen. Dies zeigt eine interdisziplinäre, empirische Untersuchung von Übersetzungsprozessen an der Copenhagen Business School (CBS), bei der weniger das Produkt als vielmehr der mentale Übersetzungsprozess aus holistischer Sicht mit seinen vielfältigen Einflüssen im Mittelpunkt steht. Weil im Übersetzungsunterricht immer viele Fehler angestrichen werden, war die Frage, die anfänglich gestellt wurde: „Was kann am Übersetzen denn so schwer sein?“. Die Annahme war, dass die vielen Probleme nicht immer nur auf Fremdsprachendefizite oder fehlendes fachliches Wissen und Können zurückgeführt werden können. Durch Experimente mit einer großen Population wurden andere Ursachen, Störquellen, entdeckt. Es handelt sich dabei z.B. um Detailfixiertheit, Absicherungsmanie, Bequemlichkeit, Überheblichkeit, Unsicherheit, cognitive overload, Blockaden oder Vorlieben. Das Entdecken und Bewusstmachen dieser Störquellen zeigt sich als eine Voraussetzung für ein wirkungsvolles didaktisches Eingreifen. Um einem besseren Verstehen der Komplexität des Übersetzungsprozesses näher zu kommen, wurden Erkenntnisse der Psychologie, Soziologie, Kognition und methodische Ansätze anderer Disziplinen einbezogen.
310 str.
ISBN 13: 9783823362562
Rok wydania: 2006
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