Krücke

Der große Krieg ist zu Ende. Flüchtlingstrecks irren durch das Land. Kinder gehen verloren. Auch der neunjährige Thomas verliert auf dem Transport aus der CSSR seine Mutter. In seiner Not schließt er sich einem Kriegsinvaliden an, "Krücke" genannt.
Viele Städte lagen bei Kriegsende in Trümmern. Wie viele Menschen sucht auch Thomas verzweifelt mach seinen Angehörigen. Als er vor dem zerstörten Haus seiner Tante in Wien steht, weiß er nicht mehr weiter. Da findet ihn Krücke. Das ist so einer, den der Krieg hart mitgenommen hat. Aber er kennt sich auf dem Schwarzmarkt und auch sonst im Leben aus.

Der 1933 in Chemnitz geborene Schriftsteller gilt als Wanderer zwischen den Stilen. Vielseitigkeit drückt sowohl seine Biographie als auch sein Werk aus. Er war Feuilletonredakteur, Verlagschef, Herausgeber, Lyriker, Romancier, Kinderbuchautor und Verfasser von beachtenswerten literaturtheoretischen Aufsätzen. Seine Kinderbücher und auch Romane fanden dabei besondere Beachtung. Speziell in den Romanen findet sich eine sehr gesellschaftskritische Sicht der Vergangenheit wieder, welche mit der Auseinandersetzung mit der für Härtling immanenten sensiblen Dichterexistenz Hand in Hand geht. Seine letzten Arbeiten begannen sich mit mehr autobiographischen Themen auseinander zu setzen. Aus Härtlings Werk treten besonders die Romane "Das Familienfest" (1969), "Zwettl" (1973), "Felix Guttmann" (1983) und Waiblingers Augen (1987) hervor.

160 Seiten