"Tiefer als von jeder anderen Regung, tiefer selbst als von meiner Angst, bin ich durchtränkt, geätzt, vergiftet von der Gleichgültigkeit der Außerirdischen gegenüber uns Irdischen. Gescheitert das Wagnis, ihrer Eiseskälte unsre kleine Wärme entgegenzusetzen."Kassandra, die Seherin, die Prophetin des Untergangs, der man kein Gehör schenkte, steht am Ende des Trojanischen Krieges als Gefangene Agamemnons vor den Mauern von Mykenae und wartet auf den Tod. Sie kann den Lauf der Dinge nicht aufhalten, doch sie blickt ihm bewusst entgegen. Sie sieht die Männer vor sich, die Helden werden mussten: Der Krieg machte die Kämpfer beider Seiten, ob Trojaner oder Griechen, einander immer ähnlicher. Und sie stellt sich ihrer eigenen Geschichte, der Rolle einer Frau, die zum Objekt und Opfer der Geschichte der Sieger gemacht werden soll.
Christa Wolf greift auf einen der grundlegenden Mythen des Abendlands zurück - und erzählt ihn neu, aus der Sicht Kassandras, die in einer männerdominierten Wirklichkeit um Autonomie ringt und den Heldensagen eine Stimme entgegenhält, die künftig nicht mehr unterschlagen werden kann. 1983 in der BRD und 1984 in der DDR erschienen, wurde "Kassandra" auch als Kommentar zur Stationierung der Mittelstreckenraketen und atomaren Hochrüstung in Ost und West aufgefasst. Die Erzählung gehört bis heute zu den meistgelesenen Büchern Christa Wolfs.
178 Seiten
ISBN 13: 9783518460528
Rok wydania: 2008
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